Zum Release wurde League of Legends als Dota für Anfänger belächelt. Inzwischen hat das MOBA-Spiel mehr aktive Spieler als World of Warcraft. Was sich bei LoL in den letzten Jahren getan hat, fasse ich hier für euch zusammen!
Ok was will ich spielen? Der Typ hat ne große Axt, aber die Frau mit dem Bogen sieht auch so aus als würde sie was können. Oder doch lieber diesen Roboter "Blitzcrank"??? Wie das im Leben und League of Legends eben so ist, muss ich schwere Entscheidungen fällen und jede Runde einen neuen Helden als Spielfigur wählen. Diesmal fällt die Wahl eben auf den Affenkönig Wukong mit passenden Kampfstab, anstatt auf Sivir, die leicht bekleidete Dame mit ziemlich... Ähm... großem Charakter.
Mit diesem flinken Nahkämpfer und vier Teamkameraden werfen wir uns in die Schlacht gegen das Gegnerteam und versuchen deren Basis zu zerstören. Macht das denn rund drei Jahre nach dem Release überhaupt noch Spaß? Ich nehme das Heldengeschnetzel unter die Lupe und erkläre euch, was sich denn in League of Legends zwischenzeitlich alles getan hat und warum es einfach ein Top-Spiel ist!
Natürlich ist das nicht alles!
League of Legends wurde 2009 gelauncht. Die Grundversion des Spiels ist und bleibt kostenfrei. Ihr könnt aber neue Helden und andere Skins im Shop kaufen - sofern ihr keine Lust habe diese selbst freizuspielen.
LoL basiert im Kern zwar immer noch auf dem Spielprinzip von DotA (Defence of the Ancients), einer Warcraft 3-Mod, hat sich jedoch über die letzten zwei Jahre stark weiterentwickelt und bietet mittlerweile neue Spielmodi und auch einen Koop-Modus gegen KI-Helden. Die größten Konkurrenten von LoL sind Heroes of Newerth (HoN) von S2 Games, DotA 2 von Valve (Beta und noch in der Entwicklung) und Blizzard Dota von Blizzard (Beta in der Entwicklung). Das ursprüngliche Dota (aktuelle Version 6.74C) könnt ihr auch noch online spielen!
Wow, soviele Farben! Aber hey, ich komme klar und bin nicht überfordert!
Die Grafik von LoL punktet mit quietschig-buntem Comic-Charme. Das gefällt natürlich nicht jedem, gerade im Vergleich zu DotA 2 und HoN verliert League of Legends klar in Sachen Polygonanzahl, Effektqualität und Stilsicherheit. Aber für Anfänger ist besonders diese Art von Grafik geeignet, da sie sich dadurch voll und ganz auf das Game konzentrieren können und nicht zu sehr überfordert sind mit Spezialeffekten und Skills die für den Anfang unübersichtlich sein können. Dadurch bleibt League of Legends zu jeder Gelegenheit übersichtlich. Wenn ihr irgendwann die Helden und ihre Fähigkeiten kennt, dann wisst ihr immer, wer euch gerade mit welchem Zauber den Arsch versohlt. Diese Nachvollziehbarkeit ist ungeheuer wichtig, denn trotz vieler Hilfestellung, die das Spiel allen Anfänger bereitstellt, bleibt League of Legends ziemlich komplex. Ich empfehle euch meine Let´s Play Videos anzuschauen oder ein paar Guides zu lesen zum besseren Verständnis!
Die Komplexität von League of Legends liegt vor allem an der riesigen Auswahl an Helden, von denen jeder einzigartige Fähigkeiten und Eigenschaften besitzt. Mittlerweile sind das 95 Recken Champions, seit Februar 2011 sind ganze 28 komplett neue Champions dazu gekommen! Davon fügt sich der Großteil gelungen ins Spiel ein. Talon zum Beispiel ist ein fieser Assassine, der euch erst eine Wunde ins Fleisch schlägt, um euch dann anhand der Blutspur zu verfolgen. Oder Ziggs, der ein Faible für explosive Gegenstände hat und diese uns gerne mal an den Schädel schmeißt.
Es sind aber auch ein, zwei eher unausgewogene Champions dabei. Viktor zum Beispiel. Obwohl er innovative und interessante Ideen mit sich bringt, sieht man ihn nur sehr selten auf dem Schlachtfeld. Im Großen und Ganzen überzeugt das Heldensortiment aber und hat für jeden Spielstil etwas im Shop oder durch das Freispielen. Ihr könnt natürlich jede Woche neue Champions ausprobieren, da RIOT Games wöchentlich die "kostenlose" Heldenauswahl rotiert.
Shopping Time!
Im Shop kauft ihr euch eure Champions. Der Ingame-Kaufladen wurde mit der Zeit immer überarbeitet und sieht jetzt dank neu gemalten Champion-Portraits richtig schick aus. Auch wenn er manchmal etwas verbuggt ist und zum Beispiel Texte überlagert werden oder mal für einen Tag der Kauf von »Riot Punkten« nicht möglich ist. Diese sind die Währung für League of Legends, mit der ihr euch die Helden freischalten oder ihnen ein neues Aussehen (Skins) verpassen könnt.
Alternativ sammelt ihr Erfahrungspunkte durch beendete Partien. Mit diesen können aber nur Champions und keine Skins gekauft werden und bis wir genügend Erfahrungspunkte für einen neuen Helden zusammen gespielt haben, müssen wir eine zweistellige Anzahl an Spielen beendet haben. Das ist aber auch gut so, denn so bleibt die Langzeitmotivation erhalten und ihr freut euch umso mehr, wenn ihr einen neuen Champion kaufen konntet! Wie bereits erwähnt gibt es jedoch jede Woche eine Auswahl von zehn Helden, die ihr für diesen Zeitraum ganz kostenlos spielen könnt. Dank dieses Systems ist es möglich nach Herzenslust mit unbekannten Helden zu experimentieren. Dieses Training steigert eure Skills ganz enorm und macht Lust auf mehr. Denn bei LoL gilt: „Du musst deinen Feind kennen, um ihn besiegen zu können.“ Nur wer seine Fähigkeiten und die des Gegners wirklich versteht und verinnerlicht, kann seinen Helden wirklich effektiv einsetzten.
Spielst du schon oder lädst du noch?
League of Legends verbessert sich stetig weiter, nicht zuletzt durch die ständige Pflege, die Riot Games seiner stimmigen Heldenklopperei schenkt. Angefangen beim Community-Gericht namens »Tribunal«, bei dem hochrangige Spieler gemeinsam über das Schicksal gemeldeter Rüpel entscheiden dürfen, bis zur ausgeglichenen Balance der Helden, an der trotzdem konstant weiter gefeilt wird.
League of Legends ist grade in seinem heutigen Zustand mein Spiel für die einsame Insel, das Spielprinzip motiviert auch über Monate. Es gibt immer neues auszuprobieren oder sich für ein schlechtes Match zu revanchieren. Das ich seit nun mehr 3 Jahren schon dabei bin, sollte euch alles sagen. Auch wenn ich eigentlich nichts zu sagen habe!